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Lust neu entdecken

Häufig stellen sich mit dem Älterwerden auch die ein oder anderen Sex-Probleme ein. Auch wenn die Lust weg ist, mit ein paar wenigen Änderungen können Erotik und Sex wieder zu einem schönen Erlebnis im Miteinander werden.

Von Dr. Elke Brandenstein, 18 September 2015, 9 Jahre seither
Zuletzt aktualisiert von Dr. Elke Lehmann, 4 February 2018, 6 Jahre seither

lust neu entdecken

Erfahrung bereichert das Liebesleben

Dass das sexuelle Verlangen mit den Wechseljahren nicht zwangsläufig vergeht, zeigt ein weiteres Ergebnis der Forsa-Umfrage: Von den 45- bis 60-jährigen Frauen sagen 53 Prozent, dass ihre Lust auf Sex unverändert geblieben sei.

Das Liebesleben älterer Paare ist sogar oft erfüllter und aufregender als das von jüngeren, fanden Wissenschaftler des Psychologischen Instituts der Universität Göttingen heraus, die via Internet über 60.000 Menschen zwischen 20 und 59 Jahren nach ihrer sexuellen Zufriedenheit befragten. Alter sei kein Lustkiller, resümieren die Forscher. Wohl aber die Dauer einer Partnerschaft. Unabhängig vom Lebensalter lasse die Lust auf Sex in den ersten zehn Jahren einer Partnerschaft nach. Doch bei Pärchen zwischen 20 und 29 Jahren versiegt das sexuelle Verlangen offenbar sehr viel schneller als bei Paaren, die zwischen 50 und 59 Jahre sind.

Die wichtigste Ursache dafür sehen die Psychologen in der größeren sexuellen Erfahrung: Ältere Menschen seien meist bessere Liebhaber als Junge. Lebenskenntnis führe weiter dazu, dass ältere Männer und Frauen überzogene Erwartungen an das Sexualleben relativierten. Außerdem erlebten es viele Frauen und Männer als befreiend, sich nicht mehr um Kinder kümmern zu müssen.

Probleme beim Sex

Erfahrungsgemäss ergeben sich die meisten Unstimmigkeiten beim Sex durch falsch verstandenes Leistungsdenken und eigene Selbstbewusstseinskrisen. Männer erleben mit dem Altern einen Leistungsabbau sowohl allgemein körperlich und geistig, als auch beim Sexualverkehr und haben den Druck, wie ein "Junger" seinen Mann stehen zu müssen. Sie suchen Hilfe mittels Stimulation (Filmmaterial, Heftli, Reizwäsche ectr.), die meisten greifen auch zu medikamentösen Hilfsmitteln (Viagra, Spanische Fliege, Aphrodisiaka).

Da Sexualität aber am meisten Spass und Erfüllung bringt, wenn man sie zu Zweit erleben kann, ist die Partnerin häufig überfordert und reagiert schlimmstenfalls mit totaler Verweigerung. Das ergibt eine ungute Mischung und stört ein ausgefülltes Liebesleben.

Frauen plagen neben zunehmender Veränderung des Auesseren (Haut ist nicht mehr so straff, kleine Pölsterli an den Hüften ectr.) auch zum Teil sehr unangenehme Erscheinungen wie Zwischenblutungen, unregelmässige Peroide, trockene Scheide und sexuelle Unlust, welches auf die Hormonumstellungen in den Wechseljahren zurück zu führen sind.

Männer und Frauen haben zunehmend das Gefühl, nicht mehr körperlich und damit sexuell attraktiv zu sein. Zunehmend gibt es auch die Konstellation, das Frauen sexuelle Ansprüche an Ihren Partner stellen, der seinerseits überfordert sein kann.

Die Lust kommt beim Machen

Mit den Jahren wird Zärtlichkeit vielen Frauen, aber auch Männern, wichtiger als sexueller Verkehr. "Im Alter ersetzt die Sexualität der Zugehörigkeit die Sexualität der Lust", sagt die Sexualtherapeutin Eleonore Pfundstein. Das Bedürfnis nach menschlicher Nähe sei dann wichtiger als sexuelle Befriedigung. Sexualität dürfe daher nicht mit Penetration und Orgasmus gleichgesetzt werden, sondern sei schon bei direktem Hautkontakt zu erleben.

Ein verbreitetes Problem ist das Abwarten: Wer auf die perfekte Gelegenheit für ein Stelldichein lauert, wartet womöglich umsonst. Springen Sie auch mal über den Schatten der Unlust. Der Spaß an etwas kann beim Machen kommen - andere Situationen zeigen das deutlich.

Hilfsmittel

Wesentlich ist zu erkenne, wo die einzelnen Bedürfnisse liegen. Für Frauen gibt es diverse Möglichkeiten, die körperlichen Erscheinungen auszugleichen (mehr dazu auf den Seite Wechseljahre der Frau). Männer sollten nach Absprache mit der Partnerin die Hilfsmittel wählen, die beiden einen Lustgewinn bringen. Am wesentlichsten ist ein gemeinsames Verständnis füreinander. Die von mir benannten medikamentösen Hilfsmittel können eine sehr grosse Bereicherung bringen und es lohnt sich, auf jeden Fall den Arzt Ihres Vertrauens nach den aktuellsten Mitteln zu fragen.

Ermuntern kann ich Sie vor allem sich zu informieren, es muss ja nicht gleich ein gemeinsamer Besuch eines Erotikshops sein, manchmal genügen auch Kataloge, die man diskret nach Hause bestellen kann, um sich gemeinsam einen ersten Ueberblick zu verschaffen.

Kleine Geheimnisse

Auch im Erwachsenalter kann ein romantisches Date mit Kerzenschein, ein Kurzurlaub oder auch ein Zettel am Spiegel wieder Gefühle aufbauen, die längst versandet sind. Sich Zuwendung im Alltag zu schenken und Aufmerksamkeit, ist auch nach 30 Jahren noch möglich. Eine Umarmung einfach so, ein Augenblick des Innehaltens und Dankbar sein für das Vorhandensein des Anderen im Alltag, einfach gesagt und doch so schwer umzusetzen.Es liegt an jedem selbst, etwas zu ändern.

Sexualität ist das "Sahnehäubchen" einer mehr oder weniger harmonischen Alltagsbeziehung und sollte kein egoistischer Akt sein, denn das wirkt allgemein als Lustkiller.

Im Übrigen gibt es keine allgemein gültigen Regeln für ein erfülltes Sexualleben. Letztendlich müsse jeder Mensch seine Wünsche und Bedürfnisse erkennen und versuchen, sich diese zu erfüllen, sagt die Sexualmedizinerin Dr. Ulrike Brandenberg. "Wichtig ist dabei, die bestehenden Tabus hinsichtlich der Liebe im Alter zu überwinden und einen individuellen Weg zu gehen. Der Abbau der Schamgefühle dem eigenen Körper gegenüber spielt dabei eine wichtige Rolle." Jeder müsse aber auch lernen, den Körper des Partners, der sich eventuell durch Krankheit oder Alter verändert hat, zu akzeptieren.

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