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Reizbarkeit

Im Wechselbad der Gefühle. Antriebslosigkeit und Stimmungsschwankungen oder auch Depressionen sind häufig geschilderte Beschwerden in meiner Praxis. Das es einen Zusammenhang mit den Veränderungen in Wechseljahren gibt, kann ich aus meiner Praxiserfahrung bestätigen.

Von Dr. Elke Brandenstein, 28 September 2015, 8 Jahre seither
Zuletzt aktualisiert von Dr. Elke Lehmann, 19 August 2018, 5 Jahre seither

Reizbarkeit

Was macht mich so gereizt?

Die Beschwerden, die im Zusammenhang mit den Wechseljahren auftreten, sind von Frau zu Frau unterschiedlich ausgeprägt. Manche Frauen sind so stark betroffen, dass sie kaum ihren Alltags-Verpflichtungen nachkommen können. Hitzewallungen, Schlafmangel und Müdigkeit, Herzrasen, Veränderungen der Leistungsfähigkeit um nur einige zu nennen, können dramatische Ausmaße annehmen und zu einer starken Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens mit körperlicher Erschöpfung, psychischer Instabilität und Reizbarkeit führen.
Nichts ist so, wie es vorher war. Diese Veränderungen führen zu Unsicherheit und teilweise auch zu Frustrationen. Wenn das kein Grund ist, gereizt zu sein?

Was kann ich dagegen tun?

Zunächst einmal: es gibt sicher gute Mittel, diese Reizbarkeit in den Griff zu bekommen. Häufig nützt schon eine kurze Aussprache in der Familie oder mit dem Partner und die Mitteilung, dass die Hormonumstellung Ursache der Problematik sein könnte. Das schafft ein gewisses Verständnis und Akzeptanz der "neuen Frau und Mutter". Sie sind keine Maschine, sondern ein lebendiges Wesen und haben auch Grenzen der Belastbarkeit. Für die Familie immer da zu sein, ist, wenn man sich körperlich nicht fit fühlt, nicht einfach. Einige erholsame Stunden für sich zu organisieren (Massagen, Schwimmen, Spaziergänge, ein gutes Buch) helfen Stress abzubauen und Ruhe zu bewahren.

Unterstützend können Pflanzliche Präparate oder auch Tees wirken. Bei ganz schweren Symptomen (die in Richtung einer Depression einzuordnen sind) müssen eventuell auch Antidepressiva eingesetzt werden. Der Einsatz von Hormonen hat in Studien bei der Behandlung von Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen kaum Unterschiede zu anderen Mitteln gezeigt. Hingegen für die Wallungen und andere Probleme, sind Hormone in begrenztem Umfang nützlich.

Bloße Stimmungsschwankungen
oder echte Depression?

Etwa ein Drittel aller Frauen in den Wechseljahren berichten von heftigen Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen. Dass es einen Zusammenhang zwischen Hormonspiegel und Stimmung gibt, ist unstrittig. Davon zeugen nicht zuletzt die Erfahrungen vieler Frauen vor der Monatsblutung: Reizbarkeit und Niedergeschlagenheit gehören zu den gängigen Beschwerden des prämenstruellen Syndroms (PMS).

Manche Frauen erleben, dass Gefühlsschwankungen in den Wechseljahren heftiger ausfallen oder länger anhalten. Der Schluss liegt daher nahe, dass der sich ändernde Hormonhaushalt schuld ist.

Treten solche Veränderungen auf, ist der erste Schritt, eine Ursachenforschung zu betreiben, denn sie müssen nicht hormonell bedingt sein, sondern können auch mit den Lebensumständen zusammenhängen.

Wichtig ist, eine echte Depression von einem durch Hormonmangel verursachtem Stimmungstief zu unterscheiden. Aus diesem Grund, empfehle ich immer, eine Fachperson (das kann auch zunächst eine Hausärztin oder Arzt sein) zu Rate zu ziehen.

Hormontherapie oder Antidepressivum

Neben Niedergeschlagenheit, Angstgefühlen und Antriebslosigkeit können bei einer Depression auch körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit oder Herz-Kreislauf-Probleme auftreten, vor allem auch Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Müdigkeit und Erschöpfung. Letztere plagen allerdings auch Frauen in den Wechseljahren.

Eine echte Depression entwickelt sich aus dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Dabei kann z.B. eine Veranlagung für eine depressive Erkrankung durch äußere Faktoren wie belastende Lebensereignisse oder eben auch das Klimakterium aktiviert werden und zum Ausbruch der Depression führen.

Besteht der Verdacht, dass eine Frau an einer echten Depression leidet, ist eine Psychiater/in (Fachärzt/in für die Psyche) der richtige Ansprechpartner, um der Erkrankung auf die Spur zu kommen und eine passende Behandlung einzuleiten. Dafür kommen Medikamente und eine begleitende Psychotherapie infrage. Bei leichten bis mittelschweren Depressionen können Präparate mit Johanniskraut ausreichen - die Wirkung setzt in der Regel allerdings erst nach mehreren Wochen ein. Bei schweren Formen werden Antidepressiva verschrieben. Diese Medikamente wirken auf den Stoffwechsel im Gehirn. Sie normalisieren die Menge der Botenstoffe, von denen bei Depressionen zu wenig vorhanden sind.

Antidepressiva entfalten ihre Wirkung nicht bei Gesunden, die sich eine Zeitlang schlecht fühlen - folglich auch nicht bei "einfachen" Wechseljahrsbeschwerden.

Bloße Stimmungsschwankungen oder echte Depression? Um die richtige Therapie zu finden, gilt es, die Ursachen möglichst von einer Fachperson abklären zu lassen.

Denn: Eine Hormontherapie bessert keine echte Depression und Antidepressiva keine Wechseljahrsbeschwerden.

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